Sonntag, der letzte Sonntag in der Reha. Heute am Nachmittag wird der Koffer gepackt, den ich mit Hermes sende. Er wird am Montagfrüh an der Rezeption abgegeben. Der Koffer soll ja nicht vor mir ankommen, deswegen wird dieser erst am Montag verschickt..
Nachher habe ich die Gelegenheit, mit nach Bad Königshofen im Grabfeld (heisst wirklich so) *) zu fahren. Dort gibt es eine Therme. Ich freu mich schon, mal was anderes als die Klinik hier zu sehen. Ich bin gespannt …
Die Fahrt dauerte doch länger als gedacht, doch dann war Bad Königshofen erreicht. Die Therme liegt am Rande der Innenstadt und ist ein Funktionsbau aus der Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Wir hatten Glück, die maximale Besucherzahl von 250 war nich nicht erreicht. Es ist ein Hallenbad mit angrenzendem Außen-Schwimmbecken und einer kleinen Liegewiese. Für 4 Stunden Aufenthalt bezahle ich € 9,50.
Nach 4 Stunden war Schluss, das war die maximale Badezeit. Beim Rausgehen warteten schon einige Gäste auf die, welche das Bad verlassen – die maximale Belegungszahl war erreicht.
Auf dem Schornstein des Schwimmbads brütete ein Storchenpaar, die immer mal wieder laut klapperten.
kaum ein Wölkchen am Himmel der erste beständige Sonnentag seit fast drei Wochen
Storchennest Insektenwiese Sonnenbader
Vor dem Abendessen packte ich noch meinen Koffer. Dieser muss vor 8 Uhr am morgigen Montagmorgen bei der Rezeption sein.
*) Die Herkunft für den Namen der Landschaft Grabfeld wurde bisher nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch einige Erklärungsversuche:
- Das althochdeutsche Wort für Graf ist gravio, grafio oder graphio. Papst Gregor III. nennt die Bewohner der Landschaft in einem Schreiben im Jahr 793 die „Graffelti“. Karl der Große schrieb in verschiedenen Urkunden u. a. im Jahre 776 „Graffelt“ als Bezeichnung für diese Gegend. Auch Ludwig der Fromme bezeichnete die Landschaft 893 mit „Graphelt“. Die Gegend war also das Feld der Grafen, das Grafenfeld.
- Der Name könnte auch aus dem Slawischen herrühren, da es in dieser Gegend im frühen Mittelalter viele slawische Siedler gegeben hat. Der in Schriften aus dieser Zeit oft vorkommende Begriff „Grapfeld“ (aus dem griechischen grape = Buche) bedeutet in der urslawischen Sprache „Hainbuche“. Da es im Grabfeld einst weite Buchenwälder gab und das nördliche Grabfeld auch heute noch „Buchonia“ (= „Buchenland“) bezeichnet wird, ist auch diese Version denkbar.
- Der Sprachforscher Peter von Polenz vermutet, dass der Name vom althochdeutschen Adjektiv „grao“, das „grau“bedeutet, herrührt, da weite Teile der Landschaft durch die graue Farbe des Muschelkalks geprägt sind. Landschaftsnamen auf -feld entstammen weitgehend der vorfränkischen Zeit.
- Eine weitere Deutung geht bis in die La-Tène-Zeit (etwa 5.–1. Jahrhundert v. Chr.) bzw. bis in die Hallstattzeit (etwa 800–475 v. Chr.) zurück. Der Begriff „Grabfeld“ bedeutete damals so viel wie „Landschaft mit sumpfigen Gewässern“.
- Nach der „Ringleinsage“ stammt der Name daher, dass einst eine Königin, die mit ihrem Gatten und dessen Gefolge zur Jagd ritt, ihren Ehering verlor und daraufhin das ganze Gebiet von ihren Bediensteten umgraben ließ, bis der Ring wieder gefunden wurde. Damit wollte sie ihren strengen Gemahl wieder gütig stimmen, der sie verdächtigte, den Ring wegen eines anderen Liebhabers weggeworfen zu haben. An der Fundstelle wurde das Rathaus einer neuen Stadt errichtet – Königshofen. Das Glockenspiel am Erker des Rathauses erinnert an diese Sage.